Ideenschschmiede „Isarforum“ für alle Freunde der Isar wieder reaktivieren

29.05.19 –

Der Grüne Arbeitskreis Stadtentwicklung lud gestern zum Informations- und Diskussionsabend: "Isarflimmern - Flusserlebnis Isar". Es gibt auf jeden Fall Wünsche, wie Kunst am Fluss, eine Surfwelle, Plätze zum baden und sonnen, oder eine Strandbar und Grillplätze. Doch am lautesten wurde der Wunsch geäußert, das „Isarforum“ wieder ins Leben zu rufen. Ein Gremium, aus Politik, Verwaltung und Flussanliegern, das zusammen Zukunftspläne für den Fluss entwickeln kann.

Knapp 60 Interessenten kamen ins Gasthaus zur Insel, um direkt neben der Isar über den Fluss zu reden, der in Landshut eher einer künstlich geschaffenen Wasserabflussrinne mit dem Zweck der Energiegewinnung gleicht, als sich naturnah in die Stadt zu integrieren. „Die Isar kann mehr sein als jetzt“, begrüßte Christoph Rabl, Sprecher des Arbeitskreises Stadtentwicklung der Landshuter Grünen, die Gäste.

Annegret Weise-Melcher und Antje Uhl vom Wasserwirtschaftsamt Landshut nannten seitens ihrer Behörde den Hochwasserschutz als erste Priorität ihres Handelns. Dazu gehört auch den Fluss wieder an seine natürlichen Auen anzubinden. Sie sehen aber noch viel mehr Potential zur Entwicklung. „Der Isar wieder Hüftschwung geben“, formulierte es Antje Uhl. Das heißt die Isar aus ihrem gerade laufenden Steinkanal zu befreien und sogenannte Prall- und Streichufer anzulegen. So kommt wieder mehr Dynamik in den Fluss.

Um das zu bewerkstelligen müssen die Bagger anrollen und 1.000e Kubikmeter Gestein und Geschiebe von A nach B befördern. In Dingolfing hat das Wasserwirtschaftsamt bereits ein großes Projekt umgesetzt. Seitdem gibt es wieder einen Strand, den „Dingolfinger Beach“ mitten in der Stadt. Weitere Maßnahmen wurden und werden in Loiching und Landau verwirklicht. Dabei geht es nicht nur um menschliche Belange sondern auch um die Verbesserung der Lebensräume für Flora und Fauna.

„Wir haben durchaus Potential“, beschrieb Annegret Weise-Melcher den Zustand der Isar in Landshut. Allerdings gibt es künstliche Barrieren, wie das Sektorwehr westlich der Stadt, das Ludwigs- und das Maxwehr. Etliches wurde zur Verbesserung der Isar und ihrer Nebenflüsse bereits getan. An der Mayermühle und dem Ludwigswehr entstanden Fischaufstiege, die Pfettrachmündung wurde umgestaltet, das für Fische unpassierbare Wehr in der kleinen Isar in eine raue Rampe umgebaut und der Auenbach angelegt.

So gab es aus dem Auditorium auch ganz gezielte Fragen und Wünsche. Manfred Schluttenhofer war für die Wiederbelebung des Stadtbads am Hammerbach. „Dort haben wir Landshuter damals das schwimmen gelernt.“ Oder die Mitglieder des neugegründeten Vereins „Isarwelle“ erkundigten sich nach einer Stelle mit einer passenden Welle, um auch in Landshut zu surfen, wie am Münchner Eisbach.

So wurde nachgefragt, warum es das sogenannte „Isarforum“ nicht mehr gibt. Das „Isarforum" war, so Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner, ein vor rund 6 bis 7 Jahren vom Stadtrat beschlossenes Gremium in dem sich Vertreter aus Werkbund, der Verwaltung, dem Wasserwirtschaftsamt, der Politik und alle, die sich für die Belange der Isar in Landshut interessierten, in einen offenen Kreis trafen. Doch leider wurde das "Isarforum" schon lange nicht mehr einberufen.

Es wäre längst an der Zeit, das "Isarforum" wieder zu beleben, fügte OB-Kandidatin Sigi Hagl an. „Man hat es, wie das "Klimaforum" einschlafen lassen.“ Verantwortlich, dass ein Tagungstermin anberaumt wird, sei die Verwaltung im Rathaus, genauer genommen, das Baureferat. Zahlreiche Vertreter aus Verbänden und Vereinen sprachen sich spontan dafür aus, diese Isar-Ideenschmiede zu reaktivieren.

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