AK Digitalisierung - MdL Max Deisenhofer zu Gast

20.05.21 –

Digitalisierung in der Schule ist längst kein neues Thema mehr. Seit Jahren beschäftigen sich Bildungspolitiker, die pädagogische Forschung und die schulische Praxis damit, wie sie die Schulen mit der nötigen Hardware und Software ausstatten können, wie sich diese Ausstattung effektiv einsetzen und warten lässt und wie der digitale Unterricht beschaffen sein sollte. Die Corona-Pandemie verlangte den Verantwortlichen dazu plötzlich Lösungen aus dem Stand ab. Damit waren natürlich alle überfordert und trotz aufopferungsvollen Einsatzes der Lehrerinnen und Lehrer vor Ort blieb manches Stückwerk, weil die Voraussetzungen für reibungslos funktionierenden digitalen Unterricht in der Regel nicht vorhanden, obwohl dringend gefragt waren.

Was fehlte und wie es anders werden muss, dazu stellte kürzlich MdL Max Deisenhofer seine Ideen und die Ideen der Grünen Landtagsfraktion vor und diskutierte diese mit dem Arbeitskreis Digitalisierung im Kreisverband der Landshuter Grünen. Max Deisenhofer ist Sprecher für Sport, Medien, digitale und berufliche Bildung der Grünen Landtagsfraktion.

Sein Fazit könnte man mit einem „Es reicht nicht, wenn …!“ (trotz vieler Bemühungen) umschreiben: Es reicht nicht, eine hohe Summe an Fördergeldern zur Verfügung zu stellen, wenn nicht vorher der Bedarf vor Ort geklärt ist. Es reicht nicht, eine Fülle an Weiterbildungsmaßnahmen für Lehrer anzubieten, wenn diese nicht die oftmals höchst unterschiedlichen digitalen Vorkenntnisse der Pädagogen berücksichtigt. Es reicht nicht, die Schulen mit moderner Hard- und Software auszustatten, wenn die systemtechnische Wartung der Gerätschaften nur unzureichend gewährleistet ist. Und schließlich: Digitalisierung ist auch ein Schulfach und Einzelthemen wie z.B. Medienkunde bedürfen einer ausführlichen inhaltlichen und didaktischen Aufbereitung. Immer ist es nötig, die übergroße Fülle an Einzelproblemen in ein Gesamtpaket zu integrieren. Dass das ein ungeheuer großes Unterfangen ist, lässt sich ahnen, wenn man den Blick auf alle Schularten richtet, deren Schülerinnen und Schüler ein Altersspektrum von fast 15 Jahren umfassen. Unstrittig ist laut Deisenhofer auch, dass die Kommunen als Sachaufwandsträger mit der Bewältigung dieser gewaltigen Aufgaben überfordert sind und dass die Schulfinanzierung zukünftig von den Kommunen vollständig auf Bund und Länder übertragen werden sollte.

Einen guten Ansatz immerhin sieht Max Deisenhofer im Medienführerschein Bayern, der die große Zahl an Einzelaspekten wenigstens teilweise berücksichtigt, z.B. mit einer Fülle an Materialien für alle Schularten.

Tenor unterm Strich war aber sowohl in Deisenhofers Vortrag, als auch in der anschließenden Frage- und Diskussionsrunde: Es bleibt noch viel zu tun.

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