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40 Jahre Grüne in Stadt und Landkreis Landshut – Von der ökologischen Alternativbewegung zum Taktgeber der Politik

28.10.19 –

Am Wochenende haben wir unser 40-jähriges Bestehen gefeiert. Am 4.Oktober 1979 wurde der Kreisverband in Landshut gegründet, 3 Tage vor dem bayerischen Landesverband. Was als leicht chaotische Gruppe begann, ist mittlerweile eine politische Kraft geworden, die nicht mehr wegzudenken ist.

Doch der Anfang gerade im ländlichen Niederbayern war hart. Unter der Moderation von Martin Seeanner und Uli Theising erinnerten Gründungsmitglieder und langjährige Mitstreiter*innen an bewegte 40 Jahre. Dieter Gewies, langjähriger Bürgermeister von Furth und Helga Kindsmüller, Bürgermeisterin von Obersüßbach ist es gelungen, in ihren Gemeinden das Bürgermeisteramt ohne Grüne Liste und mit 100 Prozent Opposition im Gemeinderat zu erringen. „Die Gesellschaft ist heute durch und durch grün geworden“, erklärte Maria Neudecker, Bürgermeisterin aus Wurmsham. Mülltrennung, Wertstoffhöfe, ein Radwegenetz durch den Landkreis sind heute selbstverständlich, waren aber noch in den 90ziger Jahren im Kreistag unbekannt. Der Umstieg auf erneuerbare Energien und der Atomausstieg erschienen völlig undenkbar. „Da haben wir wirklich viel bewegt“, so Neudecker.

„40 Jahre Grüne sind auch 40 Jahre feministische Politik“, betonte Marlene Schönberger. „Das Thema Gleichberechtigung war und ist ein Kernthema der Grünen, deshalb haben wir auch so viele starke Frauen in der Partei.“ Und noch 2014 wurde Helga Kindsmüller, als sie als Bürgermeisterkandidatin antrat, gefragt, wer ihr denn das erlaubt habe.“

Der Kampf gegen die Atomkraft war in Landshut lange Zeit ein beherrschendes Thema. Mit dem Ausstieg aus dem Atomausstieg unter Schwarz-Gelb im Jahre 2010 bildete sich das BüfA (Bündnis für Atomausstieg). Gemeinsam mit vielen Landshuter Gruppen und Verbänden organisierten wir fast ein Jahr lang jede Woche Montagsdemonstrationen am Tor 13 von Isar I. Mit Musik, Redner*innen und Sonderbussen der Stadtwerke. „Ein unglaublicher Kraftakt“, erinnert sich Rosi Steinberger. Auf der Montagsdemo nach dem Reaktorunglück von Fukushima wurde dann die sofortige Abschaltung von Isar I bekannt gegeben.

„Trotz aller Erfolge, es gibt noch viel zu tun“, so die Landshuter OB-Kandidatin Sigi Hagl. „Die Herausforderungen sind groß: Klimaschutz, Mobilitäts- und Energiewende, eine naturverträgliche Landwirtschaft. Bei den bevorstehenden Kommunalwahlen haben wir die Chance, Verantwortung zur übernehmen und wir haben auch das Personal dafür.“ Wie in ganz Bayern sind die Mitgliederzahlen stark gestiegen und gerade junge, hochmotivierte Leute sind bereit, bei uns mitzumachen und Zukunfsverantwortung zu übernehmen. „Nutzen wir diese Chance, denn einen leistungsfähigen ÖPNV, ein lückenloses Radwegenetz in Stadt und Landkreis, Fahrradstraßen, Klimaschutz … und ein neues Stadttheater gibt es nur mit starken Grünen.“

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Demokratie | Pressemitteilung | Veranstaltung